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Europaplatz – ein Bahnhof in Kur

Das Alter bringt es mit sich: das verlebte Gesicht. Eines, wie es auch der BLS-Bahnhof Bern Europaplatz hat. Die Frischekur, die sich viele wünschen, soll jetzt kommen.

Eine Zugfahrt, die ist lustig. Nur nicht immer das Ein- und Aussteigen. So ergeht es manchen Reisenden, die den BLS-Bahnhof Bern Europaplatz – vormals Bern Ausserholligen GBS – passieren. Das Holligenquartier zwischen Bern und Bümpliz hat in den letzten Jahren eine Aufwertung erfahren – nur der Bahnhof mit den Gleisen 1 und 2, tief im Einschnitt unter der Autobahnbrücke, steht da wie immer. Es ist schattig, fast düster, die zahlreichen Graffiti sind keine Augenfreude. Die BLS bleibt darum von Reklamationen nicht verschont. Anwohner, der Quartierverein oder die Stadt – immer wieder drücken die Parteien ihre Unzufriedenheit aus. Was viele noch nicht wissen: Das Bahnunternehmen ist nicht untätig geblieben. «Es kommt definitiv Bewegung in die Sache», weiss Sven Scherer, Leiter Hochbau bei der BLS. Ein Berner Architekturbüro ist vor einiger Zeit als Sieger eines Wettbewerbs hervorgegangen – mit dem Ziel, dem Bahnhof Bern Europaplatz ein frisches Gesicht zu geben.

Die bauliche Kur umfasst so einiges: Der überdachte Treppenaufgang aus den 1980er-Jahren soll einer modernen Wendeltreppe weichen. Ein grösserer und zuverlässiger Lift verspricht mehr Komfort, etwa für Reisende mit Kinderwagen, lange Leuchtbänder sorgen für mehr nächtliche Sicherheit. Ein anderes Problem hält die Bahnbetreiberin besonders auf Trab, erklärt Sven Scherer: «Unsere Graffiti-Putztrupps rücken wöchentlich aus. Aber es kommen schneller neue Sprayereien dazu, als wir sie entfernen können.» Hier will die BLS einen neuen Ansatz testen: Säulen und Wände mit Plättli zu verkleiden – sodass die Graffiti besser abwaschbar sind. Einzelne Arbeiten starten schon jetzt, etwa die Demontage des düsteren Treppendaches. Die grosse Frischzellenkur soll, wenn alles nach Plan läuft, Ende 2019 beginnen.

Grösste aller Knacknüsse

Die Zeit hat Biss. Sie nagt an der Infrastruktur, und sie tut es hartnäckig. Dass die Renovation bisher auf sich warten lässt, hat mit einer anderen Herausforderung zu tun – der grössten überhaupt. «Die Lage des Bahnhofs in einer Kurve bringt einen entscheidenden Nachteil mit sich», so Sven Scherer, «sie sorgt dafür, dass das barrierefreie Reisen nicht möglich ist.» Wenn die S-Bahn-Doppelstockzüge einfahren, stockt manchem Statiker der Atem. Die Züge kommen mitten in der engen Kurve zum Stehen – wegen der Neigung ist das Trittbrett so hoch, dass Rollstuhlfahrende nicht ein- oder aussteigen können. Viel Zeit, Planung und Kopfzerbrechen hat diese Knacknuss die BLS gekostet. Nach einer umfassenden Abklärung hat der Bund bestätigt: Die Geleise zu begradigen, wäre unverhältnismässig. Nicht nur die Perrons wären von baulichen Massnahmen betroffen, auch die Autobahnbrücke über dem Bahnhof und weitere Bauten. Reisende mit eingeschränkter Mobilität sollen aber nicht aussen vor bleiben, sagt Sven Scherer: «Eine andere Lösung gibt es.» So haben Betroffene die Möglichkeit, fürs Ein- oder Aussteigen Hilfe beim Team Service Bern anzufordern.

 

Text: Marc Perler
Bilder: Aragorn Frey

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