Schottland – Magische Highlands & Isle of Skye
Gruppenreise vom 4. bis 12. Juni 2024 mit BLS-Reisebegleitung
Mit Bahn und Bus durch die schottischen Highlands fahren und in die einmalige Naturwelt der einsamen Hebriden-Insel Skye eintauchen. Sie lernen spannende Städte kennen, können Schlossgeister und Nessie im Loch Ness suchen, die Nase in das Geheimnis der Whisky-Destillation stecken und abends all die schönen Erlebnisse bei einer guten Tasse Tee oder einem Gläschen Single Malt Revue passieren lassen.
Buchungsstand
Die Reise ist ausgebucht.
Reiseprogramm
1. Tag: Zürich–Glasgow
Individuelle Anreise zum Flughafen in Zürich und Begrüssung durch die BLS-Reisebegleitung. Um 11.50 Uhr Abflug mit KLM nach Amsterdam (2 Std. Transit) und Weiterflug nach Glasgow, wo Sie kurz nach 16 Uhr eintreffen. Nach Ankunft Transfer in Ihr Hotel im Zentrum für Abendessen und Übernachtung.
(Mahlzeiten: A)
2. Tag: Glasgow
Am Vormittag lernen Sie Glasgow während eines Stadtrundgangs näher kennen. Die Vielfalt an international anerkannten Museen und Galerien, abwechslungsreiche
Architektur und zahlreiche Einkaufsmöglichkeiten machen die Stadt einzigartig. Die Architektur ist gewiss eine Attraktion für sich und beeindruckt besonders durch die viktorianischen Einflüsse und die einzigartigen Meisterwerke des Architekten und Designers Charles Rennie Mackintosh, einer der meistgefeierten Einwohner der Stadt. Der restliche Tag steht Ihnen zur freien Verfügung, um Glasgow auf eigene Faust zu erkunden. Am Nachmittag werden Sie in den bekannten Willow Tea Rooms zum Afternoon Tea erwartet, mit allen klassischen Beilagen wie «scones & clotted cream». Das Lokal – ganz im Stil von Charles Rennie Mackintosh – ist einzigartig. Der restliche Nachmittag und Abend stehen Ihnen zur freien Verfügung. (Mahlzeiten: F, Afternoon Tea)
3. Tag: Glasgow–Isle of Skye
Am Morgen Transfer zum Bahnhof in Glasgow und Beginn Ihrer Fahrt mit dem Zug (ohne Gepäck) in Richtung Highlands. Die West Highland Line zählt zu den schönsten Bahnfahrten Grossbritanniens und für manche gar in der ganzen Welt. Die durchgehend eingleisige Strecke führt durch wilde malerische Wald- und Küstenlandschaften, durch Moore und vorbei an idyllischen Dörfern. Sie passieren Gebiete, wo keine Strasse hinführt. In Fort William steigen Sie um auf Ihren Bus für die Weiterfahrt entlang malerischer «Lochs & Glens». Im kleinen Hafenort Mallaig scheint die Inselwelt der Hebriden zum Greifen nah und von hier setzen Sie mit der Fähre über auf die Insel Skye. Nach Ankunft darf ein kurzer Blick in den Garten von Armadale Castle nicht fehlen, bevor Sie mit dem Bus Ihr Hotel im nahen Kyleakin erreichen. Abendessen und Übernachtung. (Mahlzeiten: F/M/A)
4. Tag: Isle of Skye–Glencoe
Grosse Rundfahrt auf der Hebriden-Insel Skye. Schon im Morgenlicht faszinieren die mystischen Stimmungen der Insel auf der Fahrt nach Portree, dem malerischen Hauptort der Insel. Die Natur und Landschaften auf Skye sind fantastisch und dank Bergzügen wie den Cuillin Hills ein ständiges Spektakel mit Sonne und Regen. Sie lernen unterwegs den «Old man of Storr» kennen und besuchen Dunvegan Castle, den Familiensitz des MacLeod-Clans. Über die Brücke verlassen Sie am Nachmittag die Insel auf der Fahrt nach Fort William und Glencoe in Ihr Hotel. (Mahlzeiten: F/M/A)
5. Tag: Ausflug Jacobite Steam Train
Am Morgen erfahren Sie bei einem kleinen Abstecher ins Glencoe Valley Interessantes über das folgenträchtige Massaker im MacDonald-Clan im Jahre 1692. In Fort William besteigen Sie den Jacobite Steam Train für die spannende Zugfahrt, die nicht nur Harry-Potter-Fans begeistert. Die Fahrt gilt als eine der landschaftlich reizvollsten Dampfbahnfahrten der Welt! Sie fahren über den Caledonian Canal und am Ufer des Lough Shiel vorbei, wo Sie während der Fahrt über das 30 m hohen Glenfinnan- Viadukt einen herrlichen Ausblick auf das Tal und das Glenfinnan-Denkmal haben. Sie geniessen die Aussicht auf die Inseln Rum & Eigg, bevor Sie den Ihnen bereits bekannten Hafenort Mallaig erreichen. Zeit für einen Spaziergang vor der Rückfahrt mit dem Dampfzug nach Fort William. Busfahrt in Ihr Hotel wie am Vortag. (Mahlzeiten: F/A)
6. Tag: Fahrt nach Inverness
Auf der Fahrt nach Kyle of Lochalsh werfen Sie einen letzten Blick auf das meistfotografierte Schloss Schottlands – Eilean Donan. Am Mittag Abfahrt mit dem Regelzug von Kyle of Lochalsh über Dingwall nach Inverness, das Tor zu den Highlands. Die Fahrt führt durch die einsamen Landschaften der Highlands und ist neben der West Highland Line ein weiterer Höhepunkt der Bahnfahrten. Nach Ankunft steigen Sie um auf den Bus, der Sie zum berühmten Loch Ness fährt, wo Sie eine Bootsfahrt erwartet. Vielleicht gehören Sie zu den Glücklichen, die einen Schnappschuss vom Nessie machen können? Fahrt in Ihr Hotel im Zentrum von Inverness. (Mahlzeiten: F/A)
7. Tag: Inverness–Edinburgh
Mit dem Bus verlassen Sie Inverness für die Fahrt in Richtung der Grampian Mountains. Unterwegs machen Sie Halt bei einer Farm für eine Darbietung der besonderen Art: Hirtenhunde zeigen Ihnen ihr Können. Vor Pitlochry machen Sie Halt beim Schloss Blair Castle, das einzige mit eigener Armee. Bei Crieff besuchen Sie die älteste noch in Betrieb stehende Whisky-Destillerie der Highlands – Glenturret. Sie lernen Interessantes über die Geschichte und die Produktion des Single Malts. Vor Edinburgh kurzer Halt am Fluss Fife für einen Blick auf die imposante Bahnbrücke über den Firth of Forth. Freier Abend und Übernachtung in Edinburgh. (Mahlzeiten: F/M)
8. Tag: Edinburgh
Am Vormittag entdecken Sie die schottische Hauptstadt Edinburgh während eines Stadtrundgangs. Edinburgh beeindruckt durch ihre kulturelle Vielfalt und einzigartige Geschichte jeden Besucher. Die mittelalterlichen Gassen schlängeln sich malerisch durch die Altstadt und erzählen ihre ganz eigene Geschichte der über 1000 Jahre alten Traditionen und Mythen. Sie lernen die verschiedenen Teile des Stadtzentrums kennen wie z. B. die Royal Mile und die Princes Street Gardens und besuchen am Schluss das Schloss. Dieses thront hoch über der Stadt und von hier führt die Royal Mile hinunter zum Holyrood Palace, dem heutigen Wohnsitz des Königs. Der Nachmittag steht zur freien Verfügung. Zum Abschiedsessen erwartet Sie ein vergnüglicher Abend mit traditioneller schottischer Musik, Kostümen und Tanz sowie Dudelsäcken und Geigen. Übernachtung wie am Vortag. (Mahlzeiten: F/A)
9. Tag: Edinburgh–Zürich
Am späteren Morgen Transfer zum Flughafen und um 13.40 Uhr direkter Rückflug mit SWISS nach Zürich, wo Sie um 16.55 Uhr ankommen. Verabschiedung von Ihrer BLS-Reisebegleitung und individuelle Heimreise.
F = Frühstück
M = Mittagessen
A = Abendessen
Programmänderungen vorbehalten.
Reisedaten & Preise
Reisedaten
4. bis 12. Juni 2024
Preise pro Person in CHF
Doppelzimmer | CHF 4980.00 |
Einzelzimmerzuschlag | CHF 745.00 |
Kleingruppenzuschlag (16 bis 19 Personen) | CHF 400.00 |
Im Preis inbegriffen
- BLS-Reisebegleitung ab/bis Zürich
- Linienflüge mit KLM und SWISS in Economy-Klasse inkl. Freigepäck 23 kg und Taxen (Stand August 2023)
- Kompensation für Flugemissionen über MyClimate CHF 16.00
- 8 Übernachtungen in guten, bewährten Hotels (3- und 4-Sterne-Hotels)
- Halbpension mit Frühstücksbuffets und Mittag- oder Abendessen (3-Gang-Menüs)
- Afternoon Tea in Glasgow
- Besichtigung Whisky-Destillerie mit Degustation
- schottischer Abend in Edinburgh
- alle Bahnfahrten gemäss Programm (Standardklasse/2. Klasse) inkl. Reservation (wo möglich)
- Fährfahrt Mallaig–Armadale
- alle Rundgänge und Besichtigungen gemäss Programm
- Gepäcktransport während Bahnfahrten
- Eintritte gemäss Programm
- Transfers und Busfahrten im modernen Reisebus
- erfahrene, deutschsprechende lokale Reiseleiter:in
- ausführliche Reiseunterlagen
Im Preis nicht inbegriffen
- An-/Rückreise nach Zürich
- weitere Mahlzeiten und Getränke
- Trinkgelder und persönliche Auslagen
- Annullations-/SOS-Rückreisekostenversicherung
- Buchungsgebühr Reisebüro CHF 50.00
Geschäftsbedingungen
- Preis- und Programmänderungen vorbehalten
- Es gelten die allgemeinen Reise- und Vertragsbedingungen des Veranstalters Ship'N'Train
BLS-Reisebegleitung
Melanie Burri
«Mein Name ist Melanie Burri und ich arbeite als Reiseberaterin im BLS Reisezentrum Bern Bümpliz Nord.
Bereits als kleines Kind sass ich oft mit dem grossen Atlas meines Vaters auf dem Bett und träumte von der weiten Welt. Nun durfte ich bereits alle 7 Kontinente besuchen und staune immer wieder über die Vielfalt, die Kulturen und die faszinierenden Dinge, die ich auf meinen Reisen entdecke.
Es bereitet mir eine grosse Freude, zusammen mit Ihnen und einer lokalen Reiseleitung Schottland zu entdecken. Schottland bietet atemberaubende Landschaften, Burgen und Schlösser. Und wer weiss, vielleicht werden wir sogar Nessie sehen, das Seeungeheuer von Loch Ness.»
Hinweise
Teilnehmerzahl
16 bis 26 Personen
Reiseinformationen
Schweizer Bürger:innen benötigen für die Einreise einen gültigen Reisepass, der über das Ausreisedatum hinaus gültig ist (ID genügt nicht). Wir empfehlen den Abschluss einer Annullationskosten-/SOS-Reisekostenversicherung.
Körperliche Voraussetzung
Die Reise erfordert eine gute und sichere Gehfähigkeit und ist für Reisende mit eingeschränkter Mobilität nicht geeignet.
Reiseversicherung
Jede/r Teilnehmer/in ist für den Abschluss einer Versicherung selbst verantwortlich. Wir bieten Ihnen massgeschneiderte Lösungen an. Kontaktieren Sie uns für Detailinformationen. Hier finden sie unsere Reisezentren.
Reise- und Vertragsbedingungen
Programm- und Preisänderungen bleiben vorbehalten.
Beratung & Buchung
Reisebericht
Auf Entdeckungsreise in Schottland
geschrieben von Melanie Burri
Ich durfte im Rahmen meiner Arbeit als BLS-Reisebegleitung vom 21.08.-29.08.2023 auf Studienreise nach Schottland. Lassen Sie sich von mir entführen in ein wunderschönes Land mit faszinierenden Landschaften, sagenumworbenen Schlössern und gewaltigen Burgen. Wer sich für Geschichte interessiert, der ist in Schottland genau richtig – es gibt unzählige spannende Erzählungen, die sich mit den Rivalitäten der Clans beschäftigen. Einmal im Leben sollte jede:r die kulturelle Vielfalt und die einzigartige Energie von Edinburgh spüren. Mein persönlicher Geheimtipp sind die «Scotish Pubs», hier treffen sich die Einheimischen und man erfährt viel über das Land und die Menschen. Die spannendsten Geschichten stehen bekanntlich nicht im Reiseführer…
Tag 1
Da wir einen frühen Morgenflug gebucht haben, startete unsere Reise bereits einen Tag vor dem Abflug. Am Abend reisten wir nach Zürich und übernachteten im Flughafenhotel «Ibis Budget Zürich Airport». Das Hotel ist preiswert, mit kleinen Zimmern und eigenem Bad / WC. Der Hauptvorteil des Hotels liegt in seiner Lage: mit dem Tram Nummer 10 erreicht man den Bahnhof Zürich Flughafen bequem nach nur zwei Haltestellen.
Tag 2
Pünktlich startete unser Flug in Richtung Schottland. Die Ankunft in Glasgow habe ich als unkompliziert erlebt. Mit dem Express-Bus erreicht man in nur einer halben Stunde das Herzstück der Stadt: den George Square, hier gibt es eine grosse Auswahl an einladenden Restaurants, die Speisen aus aller Welt anbieten.
Wir entschieden uns für das rustikal eingerichtete, griechisches Restaurant «Elia».
Das Tzatziki, die Lammkoteletten und das Souvlaki waren himmlisch und für nur 19 Pfund ein Schnäppchen. Nach dem feinen Zmittag waren wir bereit die Stadt zu erkunden. Wir kauften uns bei der Touristeninformation, die sich gleich um die Ecke befand, zwei Tickets für den «Hop-on Hop-off-Sightseeing-Bus» und liessen uns quer durch die schöne Stadt chauffieren.
Am Abend stürzten wir uns ins schottische Nachtleben. Mit dem «Waxy o`Connors Pub» haben wir genau die richtige Wahl getroffen: es ist spektakulär! Fast komplett aus Holz gebaut, werden auf mehreren Ebenen typische Speisen wie Fish & Chips und Burger serviert. In eine der vielen gemütlichen Nischen des Pubs gekuschelt, die Live-Musik geniessend, liessen wir unseren ersten Tag in Schottland gemütlich ausklingen.
Tag 3
Heute hatten wir Lust auf Kultur – in Schottland können zahlreiche Museen gratis besucht werden. Wer möchte, hat die Möglichkeit einen kleinen Batzen in die jeweils aufgestellten Spendenboxen zu werfen. Auf unserer Bucket-List stand die Clydeside Whisky-Distellery, obwohl wir zeitig am Morgen da waren, waren leider alle Touren bereits ausgebucht – früh buchen lohnt sich also. Von der Whisky-Herstellung werde ich leider nicht mehr erfahren, jedoch hat man in diversen Pubs die Möglichkeit, sich ein Degustationsplättli mit 5 verschiedenen Whiskys zu genehmigen. Da ich keine grosse Whisky-Liebhaberin bin, war es keine Überraschung, dass mir der dazu servierte Cheddar besser geschmeckt hatte.
Nur ein Katzensprung entfernt, befindet sich das Riverside-Museum, welches 2013 ausgezeichnet wurde als bestes europäisches Museum. Ausgestellt wird eine grosse Sammlung historischer Fahrzeuge – Lokomotiven, Fahrräder, sogar alte Rollstühle gibt es zu sehen. Mein persönliches Highlight war die Besichtigung eines alten Segelschiffes, das um 1900 die grossen Weltmeere bereist hatte. Wenn ich meine Augen schloss, konnte ich förmlich das Auf und Ab der Wellen spüren.
Auch das älteste Museum Schottlands befindet sich in Glasgow: das Hunterian Museum and Art Gallery. Es zeigt das Lebenswerk des schottischen Arztes, Chirurgen und Geburtshelfers William Hunter und erstreckt sich über mehrere Gebäude der University of Glasgow. Das Schmuckstück des Museums ist der im Stil einer Kirche errichtete Hauptsaal. Ausgestellt werden medizinische Geräte von William Hunter, aber auch andere Reliquien, die zur Forschung dienten.
Nach so viel Geschichte, kehrten wir wieder in die Gegenwart zurück und machten einen Stadtbummel. Wir staunten über die wunderschöne gotische und viktorianische Architektur und besuchten auch Europas längste Bar, das Horse-Shoe-Pub. Der Name ist Programm: das vor allem bei Schotten sehr beliebte Pub ist in Form eines Hufeisens errichtet. Es wurde 1884 eröffnet und ist 31 Meter lang. Gegessen haben wir etwas abseits, im thailändischen Restaurant Chaophraya. Wer gut und preiswert essen möchte, ist hier genau richtig.
Tag 4
Um 08:21 fuhr unser Zug los in Richtung Fort Williams. Trotz des regnerischen Wetters, genossen wir die wunderschöne Landschaft, die an uns vorbeizog. Die einspurige, mit Diesellok betriebene Bahnstrecke von Glasgow über Fort Williams bis nach Mallaig gehört zu den schönsten Bahnstrecken Schottlands. Sie ist neben der Bahnlinie, welche von Kyle of Lochalsh nach Inverness führt, die einzige Bahnlinie, die den westlichen Teil der Highlands erschliesst.
In Fort Williams erlebten wir pure Magie. Auf den Gleisen stand, dampfend und genauso eindrücklich wie in den Filmen: der Hogwarts Express. Harry Potter-Fans aus der ganzen Welt reisen nach Schottland um einmal in dem, aus den Harry Potter-Filmen bekannten, Hogwarts Express zu reisen und in den Spuren des bekannten Zauberschülers zu wandeln.
Der richtige Name des Hogwarts Express ist Jacobite Steam Train. Er ist ein dampfbetriebener Museumszug, der Passagiere in rund zwei Stunden von Fort Williams nach Mallaig bringt. Betrieben wird er von der West Coast Railway Company, die in Grossbritannien auf verschiedenen Strecken dampfgeführte Charterzüge anbietet.
Als wir den Bahnhof verliessen, trafen wir auf unseren Reiseleiter Alister. Er ist ein Schotte, wie es im Bilderbuch steht. Seine Begeisterung für seine Heimat steckte uns direkt an und wir lauschten gespannt wie er, mit starkem schottischem Akzent und einem geheimnisvollen Glitzern in den Augen, Geschichten von der Region erzählte.
Wir hatten ein Riesenglück: der sonst sehr häufig im Nebel versteckte Berg Ben Nevis, zeigte sich uns in seiner ganzen Pracht. Er ist mit einer Höhe von 1`345 Meter der höchste Berg Schottlands und Grossbritanniens. Alister erzählt uns, dass der Ben Nevis zu den weltweit am häufigsten bestiegenen Bergen gehört und es an schönen Tagen sogar zu Stau auf der Touristen-Route kommt.
Wir stiegen in den schwarzen Ford von Alister und fuhren weiter nach Glen Coe. Wir erfuhren, dass «Loch» das gälische Wort für See ist und «Glen» Bergschlucht bedeutet. Die wunderschöne Landschaft von Glen Coe, gelegen am Loch Leven, hat uns sofort in ihren Bann gezogen. Kein Wunder, dass diese Gegend immer wieder als Filmkulisse berühmter Filme dient, so wurden zum Beispiel «Highlander», «Braveheart», Teile des Harry Potter-Films «der Gefangene von Askaban» und Teile des James Bond Films «Skyfall» hier gedreht.
Neben den eindrücklichen Wasserfällen von Steal Falls gibt es im Besucherzentrum von Glen Coe ein ursprüngliches schottisches Haus zu besichtigen. Dieses wurde aus Stein, Stroh, Lehm und Kuhmist erbaut. Ergänzt wird die Anlage durch ein kleines Folk-Museum, das über die vergangenen, oft kriegerischen, Zeiten der Gegend berichtet.
Um noch weiter auf den Spuren der Schotten zu wandeln, genossen wir zum Abendessen «haggis, tatties and neeps», was so viel heisst wie: mit Herz, Leber, Lunge, Nierenfett, Zwiebeln und Hafermehl gefüllter Schafmagen mit Kartoffeln und Kohlrüben. Was sich erstmal ungeniessbar anhört, ist ein traditionelles, wirklich empfehlenswertes schottisches Landesgericht. Haggis wird in den Hotels häufig auch zum Frühstück oder Lunch angeboten.
Tag 5
Heute hatten wir noch einmal die Möglichkeit eine Kulisse aus den Harry Potter Filmen zu besuchen: den Glenfinnan Viadukt. Im Film «Harry Potter und die Kammer des Schreckens» nimmt er eine grosse Rolle ein. Als Harry Potter den Zugang zur Plattform 9 ¾ verwehrt wird, beschliesst er gemeinsam mit seinem besten Freund Ron Weasly dem Zug hinterher zu fliegen. Als sie im unsichtbaren, fliegenden Auto von Ron`s Vater die Orientierung verlieren, beschliessen sie tiefer zu fliegen und Ausschau nach dem Hogwarts Express zu halten. Sie fliegen knapp über den Schienen des Glenfinnan-Viadukts als sie den Zug plötzlich entdecken… keine 10 Meter hinter ihnen und in voller Fahrt!
Der Viadukt wurde zwischen Juli 1897 und Oktober 1898 erbaut und ist eine der wichtigsten Anlagen der West Highland Line. Die Strecke war früher wichtig für die lokale Fischindustrie, heute wird die Strecke ausschliesslich für den Personenverkehr genutzt.
Wir fuhren weiter nach Mallaig, von wo wir die Fähre nach Armadale nahmen. Die Fahrt dauert ca. eine halbe Stunde. Armadale liegt auf der Isle of Skye und hat einen historischen Leckerbissen zu bieten: das wunderschöne Schloss Armadale Castle. Das Schloss beeindruckt mit seinen traumhaften Gärten, der düsteren Ruine und einer spannenden Geschichte.
Trotz des leider schlechten Wetters hatten wir grosse Lust die Insel weiter zu erkunden. Der Wasserfall Kilt Rock, die alte Steinbrücke Sligachan und die steil abfallenden Klippen von Mealt Falls erhielten durch den Nebel etwas Mystisches. Was ich sehr bedauerte war, dass wir auf Grund des schlechten Wetters den Old man of Storr, einen ca. 50 Meter hohen, vertikal aufragenden Felsen, der als Symbol der Insel gilt, nur erahnen konnten. Der imposante Monolith befindet sich auf dem Trotternish Kamm, im Nordern der Insel. Er erinnert an einen Männerkopf und diente Seglern mehrere Jahrhunderte lang als Orientierungspunkt.
Um die Mittagszeit machten wir einen kurzen Stopp in Portree. Portree ist die grösste Stadt der Insel und begeisterte mich mit den bunten Häusern, die sehr im Kontrast standen zu dem grauen Wetter. Wir nutzten die Zeit für einen kleinen Snack und einen Spaziergang durch den schönen Hafen.
Nach dem Zmittag durften wir, bei einem weiteren Stopp, Bekanntschaft machen mit den «Hippies von Schottland». Gemeint sind natürlich die Schottischen Hochlandrinder mit ihrem zotteligen Fell und dem stark ausgeprägten Haarschopf. Die Rinder, die ursprünglich aus dem Nordwesten Schottlands und den Hebriden stammen, haben mit ihren weit ausladenden Hörnern, die locker eine Spannweite von über einen Meter erreichen, eine eindrucksvolle Erscheinung. Das schottische Hochlandrind wird für seine gutmütige und robuste Art geschätzt. Da die Tiere im Gegensatz zu anderen Kühen klein und relativ leicht sind, eignen sie sich hervorragend für die ganzjährige Freilandhaltung auf schwierigen Böden, auf denen grössere Rinder Trittschäden hinterlassen würden. Die meisten Züchter halten die Tiere in kleinen Herden, denn für Massentierhaltung sind die schottischen Hochlandrinder nicht geeignet. Die Mutterkühe werden zusammen mit ihren Kälbern gehalten und werden nicht gemolken. Da die Tiere langsam wachsen, entwickeln sie ein erstklassiges Fleisch von sehr guter Qualität. Ein lustiger Fakt: Mittlerweile hat es in der Schweiz mehr Schottische Hochlandrinder als in Schottland.
Tag 6
Unser Tag startete mit einer Busfahrt nach Eilean Donan, da besuchten wir eine der bekanntesten Burgen Schottlands: das Eilean Donan Castle. Die Burg ist ein Besuchermagnet, nicht zuletzt deshalb, weil sie Filmkulisse vieler berühmter Filme, wie zum Beispiel dem James Bond-Film «die Welt ist nicht genug», war. Die Burg liegt strategisch wertvoll, da sie 3 Meeresarme unter ihrer Kontrolle hat. Sie wurde im Jahr 1719 durch Kriegsschiffe bombardiert und lag danach ca. 200 Jahre brach, bevor 1912 bis 1932 der Oberstleutnant John MacRae-Gilstrap sie als Familienhaus wieder aufgebaut hat.
Mit dem Bus fuhren wir zurück nach Kyle of Lochalsh. Da hatten wir vor der Zugsabfahrt noch kurz Zeit das kleine Eisenbahnmuseum direkt beim Bahnhof zu besichtigen. Es beschäftigt sich vor allem mit der Geschichte der Eisenbahn rund um Kyle of Lochalsh, hat aber auch einige spannende Erzählungen von Einheimischen zu bieten. Pünktlich fuhr der Zug los und schlängelte sich während ca. 2.5 Stunden durch wunderschöne Landschaften. Es kam mir wie Minuten vor, da fuhren wir auch schon in den Bahnhof Inverness ein.
Inverness ist schottisch-gälisch und bedeutet «Mündung des Ness». Wir haben im Hotel «Kings Highway Wetherspoon» übernachtet, ein gutes Mittelklassehotel mit grossen Betten. Das typisch schottische Frühstück kann man gegen Bezahlung in der Bar nebenan zu sich nehmen. Deftiges Essen ist angesagt: es werden rote Bohnen, gebratene Champignons, Wurst, Röstiecken und Haggis serviert.
Tag 7
Genau wie gestern, starteten wir heute wieder mit einer Busfahrt. Am Mittag erreichten wir unser Ziel: Pitlochry, das uns am Ortsrand mit einem Schild auf dem der gälische Gruss «Ceud mile failte», was so viel wie 100`000 Willkommen bedeutet, empfangen hat. Pitlochry ist ein Tourismusort, der lauschige Kaffees, einige Fish & Chips-Take Aways, zwei Weihnachtsläden und ganz viele Touristenshops zu bieten hat.
Tag 8
Wir sind am Ziel unserer Reise angekommen, in der schottischen Hauptstadt Edinburgh. Mir hat der mittelalterliche, gotische Baustil sehr gut gefallen. Die Stadt ist voller Leben, an jeder Ecke begeistern Strassenkünstler und aus den Pubs dröhnt Livemusik. Die freundlichen und hilfsbereiten Einheimischen nennen ihre Stadt liebevoll «Auld Reekie», was so viel heisst wie «die alte Verräucherte». Durch ihre dunklen Fassaden wirkt die Stadt an wolkenverhangenen Tagen sehr mystisch, beinahe düster. Edinburgh hat viele Sehenswürdigkeiten zu bieten, wie das eindrucksvolle Edinburgh Castle, die St. Giles Cathedral und die Royal Yacht Britannia, ein Luxusschiff, das einst die Royals um die ganze Welt schiffte.
Viel zu schnell endet unsere Schottland-Reise. Im Gepäck habe ich viele schöne Erinnerungen, spannende Geschichten und das eine oder andere Souvenir. Mit einem «tschiiri an-draasda», was so viel heisst wie «Tschüss im Moment» verabschiede ich mich von Ihnen und freue mich bereits auf meine nächste Schottlandreise. Wer weiss, vielleicht sind auch Sie mit dabei.