Die Schnauze will gewärmt sein
Beheizt wird im Winter nicht nur das Innere des Zugs, sondern auch die Komponenten am Zug, die direkt dem Wetter ausgesetzt sind. Michael steht vor dem Führerstand und zeigt mit der Wärmebildkamera auf die Kupplung, die aus der Zugschnauze schaut. Auf dem Wärmebild sieht er, dass die Kupplungselemente aufheizen. «Das ist gut so.» Denn wenn sich an der Kupplung Schnee und Eis ansammelt, muss die Heizung den Schnee auftauen, damit die Züge trotzdem gekuppelt werden können.
Einige unserer Züge, namentlich jene der Lötschberger-Flotte, erhalten sogar einen Plastik-Mantel um die Kupplung, damit sie im Winter weniger störungsanfällig sind. Mit ein paar Handgriffen hat Michael den Mantel an der Kupplung festgezurrt. Die Schläuche, Kabel und die Mechanik der Elektrogeräte sind nun vor Schnee geschützt.
«Wir sind parat. Der Winter kann kommen.»
Der winterliche Mantel um die Lötschberger-Kupplungen wurde von BLS-Mitarbeitenden entwickelt, weil man immer wieder Probleme beim Kuppeln hatte. Zuerst hat man orange Hauben über die ganze Kupplung gestülpt. Das bot zwar einen umfassenden Schutz vor Eis und Schnee, aber beim Kuppeln mussten die Lokführer jeweils aus dem Führerstand steigen und die Haube entfernen. «Mit dem neuen Mantel schützen wir die Kupplung immer noch genügend gut», sagt Michael. «Aber sie muss nur einmal angebracht werden und bleibt dann den ganzen Winter hindurch am Zug.» Angefertigt und geflickt werden die Plastikmäntel in der hauseigenen Sattlerei in Bönigen.