Ein verschneiter Samstagmorgen in Frutigen: Besetzt mit rund 450 Fahrgästen fährt der doppelstöckige InterCity-Zug in den Lötschberg-Basistunnel. Wenige Minuten später kommt es im Bordrestaurant zum Brand. Dichter Rauch versperrt die Sicht, verletzte Menschen versuchen in benachbarte Wagen zu flüchten und beschädigen die Verbindungstüren – der Rauch breitet sich rasant aus. Eigentlich sollte der Zug jetzt so rasch wie möglich aus dem Tunnel fahren. Aufgrund einer Fahrzeugstörung kommt er jedoch mitten im 34,6 Kilometer langen Tunnel zum Stillstand.
Was sich wie ein Albtraum liest, ist zum Glück nur das Szenario für die grossangelegte Rettungsübung vom Samstag, 22. November 2025. Die dramatischen Szenen hat sich unter anderem Benjamin Känzig, Gesamtübungsleiter der BLS, ausgedacht. Gemeinsam mit Martin Rohr von der Kantonspolizei Bern und Alexandre Guentert vom Kantonalen Amt für Bevölkerungsschutz des Kantons Wallis ist er für die Organisation und Durchführung der Übung verantwortlich. «Ziel ist es, die erforderlichen Evakuierungszeiten bei einem Notfall zu überprüfen sowie die Abläufe und die Zusammenarbeit der beteiligten Organisationen zu festigen», erklärt Benjamin.