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Erneuerung der Bahnstrecke und Sanierung der Aarebrücken in Interlaken
Die BLS erneuert Gleise und Weichen zwischen Interlaken West und Interlaken Ost. Das bedeutet: längere Züge und pünktlichere Verbindungen. Die beiden Eisenbahnbrücken über die Aare werden für 50 weitere Jahre Bahnverkehr verstärkt – mit Rücksicht auf Natur und Denkmalschutz.
Übersicht über die Bauarbeiten
Dauer
Januar 2026 bis Mai 2027
Kosten
| Erneuerung der Bahnstrecke | 25,5 Mio. Franken |
| Sanierung obere Aarebrücke | 8,8 Mio. Franken |
| Sanierung untere Aarebrücke | 5,5 Mio. Franken |
Erneuerung der Bahnstrecke
Warum die Gleise verschoben werden
Die Bahnstrecke von der unteren Aarebrücke bis zum Bahnhof Interlaken Ost hat das Ende der Lebensdauer erreicht und muss erneuert werden. Ausserdem sind die Kurvenradien auf diesem Streckenabschnitt zu eng für 400 Meter lange Intercity-Züge, die künftig auf der Strecke fahren sollen. Die BLS nutzt die Erneuerung der Bahnstrecke, um die Kurvenradien zu vergrössern – die Gleise müssen dazu teilweise um mehr als einen Meter seitlich verschoben werden.
Die Vergrösserung der Kurvenradien wirkt sich auch auf andere Anlagen aus. Die BLS muss die Weichen bei der Einfahrt in den Bahnhof Interlaken Ost neu platzieren und punktuell die Perrons am Bahnhof anpassen.
Längere und schnellere Züge
- Künftig können die Züge bei der Einfahrt in den Bahnhof Interlaken Ost mit 50 statt 30 km/h fahren. So kann der Fahrplan besser eingehalten werden – die Reisenden sind pünktlicher unterwegs.
- Auf der Strecke können längere Züge verkehren. Das ist die Voraussetzung dafür, dass Direktverbindungen zum Beispiel von Zürich Flughafen oder internationalen Destinationen nach Interlaken Ost erhalten bleiben.
Sicher unterwegs auf den Bahnübergängen
Die Bahnübergänge über den Höheweg (beim Hotel Du Lac) und über die Beaurivage-Brücke (bei der Harderbahn) müssen angepasst werden. Beide Bahnübergänge werden auch künftig mit einer Schranke gesichert. Die Personenunterführung entlang des Höhewegs baut die BLS zurück, weil sie nach den heute gültigen Vorgaben zu eng ist. Eine Vergrösserung wäre aufgrund der Nähe zum Grundwasser unverhältnismässig aufwändig. Die BLS erstellt deshalb anstelle der Personenunterführung einen Fussgängerübergang über die Gleise, der mit einer Schranke gesichert wird.
Verbesserung des Steinschlagschutzes
- Zwischen den beiden Aarebrücken verläuft die Bahnstrecke am Fuss des Harders. Der Fels ragt teilweise in das Lichtraumprofil der Bahn. In diesem Bereich schrämt die BLS den Fels ab und deckt ihn mit einem Netz ab.
- Auf einem Abschnitt von 90 Metern muss eine zwei Meter hohe Stützmauer aus Beton gebaut werden, um den Steinschlagschutzdamm zu sichern.
Sanierung der Aarebrücken
Starke Brücken für weitere 50 Jahre
Die beiden Eisenbahnbrücken über die Aare in Interlaken sind 110 Jahre alt und weisen altersbedingte Abnützungserscheinungen auf. Die BLS verstärkt oder ersetzt ungenügende Stahlelemente und stellt auf diese Weise sicher, dass die Brücken für weitere 50 Jahre befahren werden können.
Schutz vor Rost und Wasser
- Beide Brücken erhalten einen neuen Korrosionsschutz. Dazu haust die BLS die Brücken luftdicht ein, um Schadstoffe zurückzuhalten. Der aktuelle Korrosionsschutz enthält Schwermetalle wie Blei, Chrom und Zink. Er wird unter luftdichter Einhausung mit Filteranlagen abgetragen. Die neue Korrosionsschutzschicht ist schadstofffrei.
- Bei beiden Brücken erneuert die BLS den Kolkschutz. Der Kolkschutz verhindert, dass unter Wasser liegende Bauteile aufgrund von Wasserströmungen ausgespült werden.
- Bei der oberen Aarebrücke (nahe des Bahnhofs Interlaken Ost) baut die BLS einen neuen Mittelpfeiler, um die Brücke besser im Boden zu verankern.
Natur und Landschaft schützen
Die BLS saniert die Brücken mit Rücksicht auf den sensiblen Naturraum der Aare. Teilweise wird von einer Schwimmplattform aus gearbeitet und es werden Spundwände aufgestellt, um Eingriffe ins Flussbett zu minimieren. Eine unabhängige Umweltbaubegleitung überwacht die Einhaltung der Umweltauflagen.
Historische Bauwerke erhalten
Beide Brücken sind denkmalgeschützt. Es sind bedeutende Eisenbahnflussbrücken, welche die Ingenieurskunst der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts repräsentieren. Die BLS greift nur soweit ein, wie es für einen sicheren Bahnverkehr zwingend notwendig ist. Verstärkungen erfolgen ausschliesslich an der Unterseite, wo sie für Passantinnen und Passanten nicht sichtbar sind. Die Brücken bleiben optisch unverändert. So übernimmt die BLS Verantwortung für den Erhalt historischer Infrastruktur.
Auswirkungen für Anwohner:innen
Wann und wie wird gebaut
In der Regel wird tagsüber im Ein-Schicht-Betrieb gearbeitet. Während Streckensperren wird zwei- oder dreischichtig gearbeitet, um die Sperren optimal zu nutzen. Lärmintensive Arbeiten werden möglichst tagsüber ausgeführt.
Nachtarbeiten in den kommenden Monaten
((folgt))
Lärmintensive Arbeiten in den kommenden Monaten
| Datum | Zeit | Art der Arbeiten |
| 16. Februar bis 3. April | Erstellen von Bohrpfählen und Spundwänden bei der oberen Aarebrücke | |
| 1. bis 6. Juni | Bau der Stützmauer auf der Höhe Bödelibad |
Die Zufahrt zu den Baustellen und Installationsplätzen erfolgt prioritär ab der Autobahn über den Goldswilviadukt und die Brienzstrasse zur Talstation der Harderbahn. Temporär muss das Fahrverbot auf der Brienzstrasse, das talwärts gilt, für den Baustellenverkehr aufgehoben werden.
Die Zufahrt zum Installationsplatz Goldey erfolgt via Unterseen durch Quartierstrassen in Wohngebieten mit Schulverkehr. Die BLS setzt in diesem Bereich eine Verkehrslenkung ein.
In der Regel verkehren täglich drei bis vier Lastwagen zu den Baustellen. Während den Streckensperren sind es täglich zehn bis zwölf Lastwagen.
Auswirkungen für Reisende
Wann fahren keine Züge
| Datum | Ersatzverkehr |
| 1. bis 6. Juni 2026 | Interlaken West – Interlaken Ost |
| 19. Oktober bis 11. Dezember 2026 | Interlaken West – Interlaken Ost |
| 30. März bis 15. Mai 2027 | Spiez – Interlaken Ost |
Der Online-Fahrplan ist angepasst. Die BLS empfiehlt, während den Streckensperren den Fahrplan vor jeder Reise zu prüfen. Ausserhalb der Streckensperren verkehren die Züge uneingeschränkt.
Kontakt
Für Medienschaffende
- BLS AG, Medienstelle Mo–Fr, 08.00–17.00 Uhr
- +41 58 327 29 55