BLS bereit für den Fernverkehr
Die BLS begrüsst den von der Berner Regierung vorgeschlagenen Weg, die Neuvergabe von Fernverkehrslinien unter der Leitung des UVEK neu aufzugleisen. Damit setzt der Regierungsrat ein Zeichen, dass die Marktöffnung im schweizerischen Eisenbahnverkehr nach klaren Kriterien in einem klar definierten Prozess einvernehmlich ausgehandelt wird.
Ein gesunder Wettbewerb oder eine gleichberechtigte Kooperation ist die zeitgemässe und auch für die Kunden attraktivere Antwort auf die heutige Monopolsituation. Aus diesem Grund hat die BLS von Anfang an in erster Priorität auf eine gemeinsam erarbeitete Lösung hingewirkt. Allerdings war und ist die BLS auch bereit, sich in Konkurrenz zur SBB einem Konzessionsverfahren zu stellen und für sie geeignete Fernverkehrsstrecken zu beantragen.
Die im Vorfeld des immer noch laufenden Verfahrens erstellten Studien der BLS belegen die Wirtschaftlichkeit und die Sinnhaftigkeit sowohl der Marktöffnung als Systemverbesserung als auch der Eignung der BLS, solche Strecken mit Gewinn für den öffentlichen Fernverkehr in der Schweiz zu betreiben. Bis 2004 der gesamte Fernverkehr an die SBB übertragen wurde, hatte die BLS vergleichbare Linien erfolgreich geführt, zum Beispiel Thun–Brig oder Thun–Interlaken. Auch die heute von der BLS betriebene Strecke Bern–Domodossola beweist das gute Funktionieren nicht-monopolistischer Lösungen. In diesem Sinn wäre eine Vergabe von Strecken wie beispielsweise Brig–Lötschberg–Basel an die BLS nicht nur einwandfrei umsetzbar, sondern brächte der BLS bei gleichzeitiger Stärkung des Bahnsystems wichtige wirtschaftliche und unternehmerische Impulse.
Von der Vergabe von Fernverkehrslinien klar zu trennen ist der Bedarf der BLS nach Werkstatt-Kapazität für die S-Bahn Bern im Zeithorizont 2025 bis 2075. Für die BLS ist seit Anbeginn klar: Wenn sich die Tür öffnen würde für eine betrieblich, wirtschaftlich und gesellschaftlich bessere Lösung als jene im Gebiet Chliforst, würde sie das begrüssen. Allerdings schien eine solche Lösung bei den intensiven Prüfungen der letzten Jahre seitens SBB nicht möglich zu sein. Die BLS hat bereits seit Projektstart die SBB eng eingebunden. Insbesondere hat die Begleitgruppe «Werkstätten BLS» unter der Leitung von alt Grossratspräsident Bernhard Antener in einem sehr aufwendigen, 18 Monate dauernden Projekt unter Beizug diverser Fachspezialisten die Synergiemöglichkeiten und Werkstattkapazitäten der SBB geprüft. Die BLS bleibt mit der SBB im konstruktiven Gespräch.
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