100 Jahre Betriebsaufnahme Lötschbergstrecke: BLS-Jubiläumsfahrt von Bern via Kandersteg nach Domodossola
Auf den Tag genau vor 100 Jahren, am 15. Juli 1913, wurde die neue, 60 Kilometer lange und elektrifizierte Lötschbergstrecke durch die Schweizer Alpen in Betrieb genommen. Dieses historische Datum beging die BLS heute mit der Sonderfahrt von Bern nach Domodossola. In Italien unterzeichneten die Regionen an dieser Strecke eine Absichtserklärung zur gemeinsamen Förderung des Tourismus.
Der mit rund 300 Gästen besetzte Jubiläumszug erreichte Domodossola heute um 11.22 Uhr. Die Fahrt stand im Zeichen der Jubiläumsfeierlichkeiten der Lötschbergbahn, die am 15. Juli 1913 ihren Betrieb aufgenommen hatte – also exakt vor 100 Jahren. Der Jubiläumszug, der sogenannte «Swiss Classic Train», wurde in Doppeltraktion von zwei legendären Loks Ae 6/8 gezogen. Die Eröffnung der 60 Kilometer langen Bergstrecke zwischen Frutigen und Brig stellte eine imposante Pionierleistung der damaligen Alpenbahngesellschaft Bern-Lötschberg-Simplon, der heutigen BLS, dar. Herausragend waren nicht nur die zahlreichen Tunnel, Viadukte und der 14 Kilometer lange Lötschbergtunnel, in Betrieb ging damit auch die erste elektrifizierte Strecke durch die Alpen. Die ab 1913 eingesetzten Wechselstromlokomotiven waren zudem die stärksten in Serie gebauten Lokomotiven der Welt.
Regionen wollen gemeinsam die touristische Entwicklung fördern
Noch heute sind die Regionen stark miteinander verbunden und wollen ihre Zusammenarbeit nun verstärken. Dazu haben Vertreter der Regionen entlang der Strecke Bern-Kandersteg-Brig-Domodossola, die auch drei UNESCO-Welterbe berührt, heute an einem offiziellen Empfang in Domodossola eine Absichtserklärung unterzeichnet. Darin äussern diese ihren Willen, sich gemeinsam für ein verbessertes Angebot im öffentlichen Verkehr einzusetzen. Dadurch soll die touristische Entwicklung in und zwischen den Regionen gefördert werden. Unterzeichner sind unter anderen der Präsident Oberwallis Verkehr & Tourismus, Erno Grand, der Stadtpräsident von Domodossola, Mariano Cattrini, der Direktor von BE! Tourismus, Harry John sowie seitens BLS Verwaltungsrat Dr. Hans Werder.
Neue Angebotspläne zwischen Bern, Brig und Domodossola
Die BLS erarbeitet derzeit ein Konzept für eine deutliche Verbesserung des heute nicht von ihr geführten Angebots im Regionalverkehr bis Domodossola sowie im Autoverlad zwischen Brig und Iselle. Frühestens nach der Sanierung des Simplontunnels auf Ende 2015 könnten damit moderne Regionalzüge im Stundentakt zwischen Brig und Domodossola verkehren. Auch im Autoverlad Brig–Iselle wären höhere Frequenzen (alle 60 bis 90 Minuten) und mehr Kapazität vorgesehen. Für das Projekt «Trenino Domo-Alpi» hat die EU bereits 580 000 Euro Fördergelder zur Verfügung gestellt. Vom ausgebauten Gesamtangebot würden Fahrgäste und Touristen auf der ganzen Strecke zwischen Bern, dem Wallis und Norditalien profitieren – und damit nicht zuletzt die Regionen. Die BLS hat bereits mit dem Lötschbergerkonzept zwischen Bern und Brig/Zweisimmen bewiesen, dass sie massgeblich zur Förderung regionaler Entwicklung beitragen kann. Das Konzept wurde dieses Jahr mit dem Schweizer Marketingpreis ausgezeichnet.
Weitere Informationen zu den Jubiläumsaktivitäten unter bls.ch/100.