BLS-Werkstätten

Um- und Neubau der Werkstätte Oberburg

Damit ein BLS-Zug sicher fahren kann, müssen einmal pro Woche Servicearbeiten in einer Werkstätte ausgeführt werden.

Ohne zusätzliche Werkstätten-Kapazität zeichnet sich ab 2027 eine Service-Lücke ab. Dadurch könnte ein Drittel der BLS-Züge nur verzögert oder nicht mehr im benötigten Umfang gewartet werden. Deshalb hat sich die BLS entschieden, einen Um- und Ausbau der bestehenden Werkstätte Oberburg zu planen.

Das Bauprojekt

Die BLS baut eine energetisch effiziente und langlebige Werkstätte für die regelmässigen Servicearbeiten. Die Anlage besteht aus einem Haupt- und Nebengebäude. Damit besteht Platz, um ein zusätzliches Zufahrtsgleis in die Werkstätte zu bauen. Das entlastet den Bahnübergang am Bahnhof Oberburg. Die Gebäude verfügen über eine Fassade aus Holz, das Dach wird begrünt und mit Solar-Panels bestückt, Regenwasser wird gespeichert, um damit die Züge zu reinigen. Die BLS sichert mehr als 100 Arbeitsplätze in der Region unteres Emmental.

Bewährter Standort Oberburg

Seit 1977 existiert in Oberburg eine Eisenbahn-Werkstätte und die BLS ist ein wichtiger Arbeitgeber in der Region. Das Areal ist Teil eines Industriegebiets und liegt am BLS-Streckennetz.

Um die beste Lösung für den Um- und Neubau der Werkstätte Oberburg auf Areal zu finden, hat die BLS mit einem Expertengremium zusammengearbeitet. Das Gremium hat der BLS die Variante «Haupt- und Nebengebäude» empfohlen. Damit besteht Platz, um ein zusätzliches Zufahrtsgleis in die Werkstätte zu bauen. Das entlastet den Bahnübergang am Bahnhof Oberburg.

Bauphasen

Der Neubau der Werkstätte Oberburg wird gestaffelt in Angriff genommen  

Zu Baubeginn wird die Zufahrtsstrasse für die Erschliessung der Baustelle erstellt. Während eineinhalb Jahren wird in der alten Halle noch gearbeitet. Mit dem Rückbau der alten Halle werden die Servicearbeiten an den Zügen während rund eines Jahres vorübergehend ausgelagert.

Kosten & Zeitplan

Kosten

277 Millionen Franken (Kostengenauigkeit +/- 15%)

Zeitplan 

11.04.–13.05.2024 Öffentliche Auflage
2024/2025 Plangenehmigungsverfahren
Herbst 2025 Rechtskräftige Baugenehmigung
2026/2028 Realisierung Um- und Neubau

Häufig gestellte Fragen

Hier finden Sie Antworten auf die am häufigsten gestellten Fragen zum Ausbau der Werkstätte Oberburg.

Die neue Werkstätte Oberburg

Kann man die gleiche Werkstätte/das gleiche Projekt nun einfach in Oberburg bauen?

Nein. Das Areal in Oberburg ist kleiner und hat eine andere Form als Chliforst Nord. Auch die Umgebung ist komplett anders. Deshalb kann man das Projekt nicht einfach zügeln. Es wurden jedoch wichtige Vorarbeiten geleistet, die wir für die Planung der neuen Werkstätte in Oberburg in angepasster Form weiterverwenden können. Wir wollen auch in Oberburg eine optimal gestaltete Werkstätte realisieren, die zu Oberburg passt.

Betrieb Werkstätte Oberburg

Was heisst der 24-Stunden/7-Tage Betrieb für Anwohnende und die Umgebung? Wie will die BLS die Menschen, Tiere und vor diesen schädlichen Einflüssen schützen?

In der Werkstätte Oberburg wird schon seit ihrer Eröffnung 1977 rund um die Uhr an sie-ben Tagen in der Woche gearbeitet. Im Rahmen der Planungsarbeiten wird den Umweltthemen grosse Bedeutung geschenkt. So wird die Aussenbeleuchtung bewegungs-abhängig ein- und ausgeschaltet. Zudem finden die Servicearbeiten in der Halle bei geschlossenen Toren statt, da die Halle künftig genug gross ist, um darin auch an längeren Zügen zu arbeiten.

Weiter werden grosse Reparaturen und Revisionen nicht mehr in Oberburg durchgeführt, sondern in die BLS-Werkstätte Bönigen verlegt.

Welche Arbeiten werden in der neuen Werkstätte Oberburg ausgeführt?

Jeder Zug macht einmal pro Woche einen «Boxenstopp» in der Werkstätte. Es werden Servicearbeiten und kleine Reparaturen durchgeführt, beispielsweise:

  • Mitarbeitende reparieren defekte Lampen, verstopfte Klimaanlagen, klemmende Türen oder kalte Heizungen.
  • Die Züge werden innen und aussen gereinigt und allfällige Graffitis werden entfernt.
  • WCs der Züge werden geleert und frisches Wasser nachgefüllt.
  • Regelmässig werden wichtige Komponenten wie Räder oder Bremsen kontrolliert.

 

Bevölkerung und Umwelt

Wie involviert die BLS die direkt betroffenen Menschen?

Der Austausch und Einbezug der Menschen im unmittelbaren Umfeld der Werkstätte in Oberburg ist uns wichtig. Die BLS führt regelmässig Anlässe für Anwohner:innen durch. Zudem berief die BLS für die genaue Anordnung der Werkstätten-Anlagen ein Expertengremium ein, welches verschiedene Varianten bewertete und eine Empfehlung abgab. Die BLS arbeitet eng mit der Stadt Burgdorf und der Gemeinde Oberburg zusammen. Anwohner:innen haben die Möglichkeit ihre Anliegen über Vertreter:innen ihrer Gemeinde einzubringen. 

Was passiert mit den Schrebergärten?

Der Bau der neuen Werkstätte in Oberburg beansprucht das gesamte Areal zwischen Bahnlinie und Emmendamm. Die Schrebergärten müssen deshalb auf den Baustart 2026 hin weichen. Die Mieter:innen können sich bei der Burgergemeinde Burgdorf und bei der Einwohnergemeinde Oberburg melden, wenn sie eine andere Gartenparzelle wünschen. Für einen Teil der Pächterinnen und Pächter konnte bereits eine Lösung gefunden werden. Sowohl die Burgergemeinde wie auch die Einwohnergemeinde gehen davon aus, dass sie allen Interessierten eine Alternative anbieten können.

Gründe: Es hat sich gezeigt, dass wir für die Versickerung von Wasser von versiegelten Böden und Dächern eine grössere Fläche benötigen. Das Gewässerschutzgesetz schreibt vor, dass das Wasser von versiegelten Flächen (Platz, Dach) auf dem Grundstück versickert werden muss. Es bleiben dafür nur die Bereiche hin zum Emmendamm für die Versickerung übrig.

Ist der Auenwald von der neuen Werkstätte tangiert?

Die neue Werkstätte Oberburg kommt nahe an den Auenwald zu liegen. Die gesetzlichen Vorschriften werden aber eingehalten. Somit tangiert das Projekt den Auenwald nicht direkt. Durch die Integration des Werkhofs und der Anlieferung ins neue Hauptgebäude verringern sich die Lärm- und Lichtemissionen zusätzlich. (Weitere Massnahmen: Keine Fenster auf der dem Wald zugewandten Gebäudeseite, Verdunkelung von Oberlichtern)

Nachbarprojekte

In Oberburg und Umgebung sind verschiedene Infrastrukturprojekte vorgesehen. Wie stellt die BLS sicher, dass ihr Vorhaben mit den anderen Projekten gut aufeinander abgestimmt ist?

Die BLS ist mit den Verantwortlichen der Projekte für den neuen Radweg, die Verkehrssanierung «Emmentalwärts» und den Ausbau der Logistikinfrastruktur von Armasuisse im Gespräch. Insbesondere die Baulogistik wird hierbei besprochen. Die Stadt Burgdorf wird ein Koordinationsge-fäss «Baustellenverkehr Grossprojekte» schaffen.

Die BLS hat zusammen mit dem Tiefbauamt des Kantons Bern eine neue Routenführung auf dem Areal der Werkstätte erarbeitet. Neu führt der Radweg von der Lochbachstrasse über die Erschliessungsstrasse der Werkstätte bis hin zur neuen Velounterführung. Für Weiteres erkundigen Sie sich beim Tiefbauamt des Kantons Bern.

Emmentalwärts

Die BLS tauscht sich mit den Projektverant-wortlichen aus. Die Verkehrssanierung bringt nicht nur den Autofahrer:innen einen Vorteil, sondern auch den Bahn- und Busreisenden in der Region. Die neuen Busspuren und die Bevorzugung des ÖV helfen, den Fahrplan der Busse und damit die Anschlüsse am Bahnhof besser einhalten zu können. Zudem lässt die Aufhebung dreier Bahnübergänge den Verkehr flüssiger fliessen.

Für Weiteres wenden Sie sich an die Projektleitung Emmentalwärts.

Was passiert mit dem projektierten Radweg?

Die BLS hat zusammen mit dem Tiefbauamt des Kantons Bern eine neue Routenführung auf dem Areal der Werkstätte erarbeitet. Neu führt der Radweg von der Lochbachstrasse über die Erschliessungsstrasse der Werkstätte bis hin zur neuen Velounterführung. Für Weiteres erkundigen Sie sich beim Tiefbauamt des Kantons Bern.

Verkehr

Wie verändert sich die Häufigkeit der Schliessung des Bahnübergangs Lochbachstrasse?

Die Schliessungshäufigkeit beim Bahnübergang Lochbachstrasse bleiben dank des zusätzlichen Zufahrtsgleis von Hasle her im Vergleich zu heute ungefähr gleich. Heute müssen die Züge, von/in Richtung Hasle, den Bahnübergang zweimal queren. Sie fahren in den Bahnhof Oberburg und von dort das kurze Stück zurück in die Werkstätte. Dies erfordert jedes Mal die Schliessung des Bahnübergangs Lochbachstrasse. Mit dem zusätzlichen Zufahrtsgleis können die Züge auch aus Richtung Hasle in die Werkstätte fahren (Ein- und Ausfahrten). Sie müssen also nicht mehr den Umweg über den Bahnhof Oberburg nehmen. Dies entlastet den Bahnübergang beim Bahnhof Oberburg («Lochbachstrasse»). Somit bleibt die Schliesshäufigkeit der Barrieren beim Bahnübergang Lochbachstrasse etwa gleich, wie bisher.

Die Verkehrssituation im Bereich Lochbachstrasse ist bereits heute sehr angespannt. Belasten Bau und Betrieb der BLS-Werkstätte diese nicht noch zusätzlich?

Die Bauarbeiten für die neue Werkstätte Oberburg werden zusätzlichen Verkehr auslösen. Die Erschliessung der Baustelle erfolgt hauptsächlich über eine provisorische Zufahrtsstrasse von der Emmentalstasse her. Die Lochbachstrasse dient lediglich zu Baubeginn und -ende an wenigen Tagen als Zufahrt zur Baustelle.

Wie sieht die Baustellenerschliessung (Um- und Neubau Werkstätte) aus?

Die Erschliessung der Baustelle erfolgt hauptsächlich über eine provisorische Zufahrtsstrasse von der Emmentalstrasse her über einen temporären Bahnübergang. Lediglich zu Baubeginn – bis dieser Bahnübergang erstellt ist – und gegen Ende der Bauzeit, wenn er wieder entfernt wird, erfolgt die Zufahrt zur Baustelle über die Lochbachstrasse (=wenige Tage).

Warum steht Bahnübergang für Fussgänger:innen nur während eines Teils der Bauzeit zur Verfügung?

Zu Beginn der Bauzeit baut die BLS gleich-zeitig mit dem temporären Bahnübergang für den Baustellenverkehr auch jenen für die Fussgänger:innen. Sobald die Bauarbeiten für die Radwegunterführung starten, muss der Bahnübergang für Fussgänger:innen allerdings wieder abgebaut werden, da dann kein Platz mehr dafür vorhanden ist. So dürfte der Bahnübergang während ungefähr 1 ½ Jahren als direkte Verbindung zum Naherholungsgebiet dienen.

Weiteres Vorgehen

Schliesst die Werkstätte für die Erweiterung? Wenn ja, wo werden die Züge während dieser Zeit gewartet?

Die BLS möchte möglichst lange die beste-henden Servicekapazitäten der heutigen Werkstätte nutzen. Der Neubau der Werkstät-te Oberburg wird gestaffelt in Angriff genommen.

Zum Baustart – voraussichtlich 2026 - werden die grossen Reparaturen und Revisionen wie geplant nach Bönigen verlegt. Denn als erstes müssen die Gleise hinter der alten Halle (Seite Hasle) weichen, damit dort die neue Halle gebaut werden kann. Dann werden die Servicearbeiten temporär in Bern Holligen ausgeführt, damit das bestehende Gebäude abgebrochen und die restlichen Gleise entfernt werden können. Anschliessend werden die neuen Gleise für die Zu- und Wegfahrt sowie das Technikgebäude in der Nähe des Bahnhofs Oberburg gebaut. Nach rund einem Jahr können die Servicearbeiten dann in die neue Halle zurückkehren. Nun werden noch die Nebengebäude gebaut und Umgebungsarbeiten ausgeführt.

Wie sieht der genaue Zeitplan aus?

  • Bewilligungsverfahren 2024-2025 (öffentliche Auflage der Pläne 2024)
  • Realisierung der neuen Werkstätte in Oberburg und Rückbau der bestehenden Anlage 2026-2027
  • 2028 Abschluss Bauarbeiten / Aufnahme Betrieb

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